Neuseeland: Nordinsel

Kurz und knapp möchte ich in dieser Zusammenfassung die Ereignisse eines jeden Tages wiedergeben. Der Leser kann so einen guten Überblick gewinnen wie unsere Reise abläuft ohne nur von unseren bevorzugten Orten zu hören. Eine Karte gibt Überblick über unsere Reiseroute.

 

14.02 : 12 Stunden Nachtflug von Santiago nach Auckland. Reiseführer und SIM Karte gekauft und Mietauto (kleiner Campervan) abgeholt. Danach nach Coromandel gekurvt. Erfolgreich auf der linken Strassenseite gefahren aber dafür bei strahlend schönem Wetter immer Scheibenwischer statt Blinker benutzt. Erste Badesession in warmem Wasser und dann früh ins Bett bereits an der Ostküste der Coromandel Halbinsel.

15.02 : Cathedral Cove ist sehenswert, schöne Felsformationen, schöner Strand und das frühe Aufstehen hat sich gelohnt weil wir praktisch alleine dort waren. Einziger Wehmutstropfen war die Erkenntnis, dass sich dieser Spaziergang perfekt geeignet hätte wenn denn in Zukunft mal der Kinderwagen oder der Rollstuhl ein Thema sein sollte. Danach spielten wir wie Kinder in den Wellen und verbrachten genügend Zeit am tollen Strand von Hahei um uns einen schönen touristischen Sonnenbrand einzufahren. Weiter ging es nach Tauranga und mit der Besteigung des Mount Mauganui (wieder fast kinderwagentauglich, zur Info für all die jungen Familien in unserem Freundeskreis) entdeckten wir den Üetliberg von Neuseeland gemessen an den Joggern. Etwa 2 Stunden nach Schliessung haben wir es bei Dunkelheit geschafft uns in den McLarren Falls Park einzuschleusen (die Barriere bleibt nach dem voranfahrenden Auto lange genug oben) und nach einer bunten, vielfältigen Palette an Fluchwörtern des Parkrangers haben wir dort eine gute Nacht verbracht.

16.02 : Die McLarren Falls sind kleine Wasserfälle, die einen 15 Minuten Stopp rechtfertigen, jedoch keinen Umweg. Im Te Puia Center waren wir von den Geysiren und bubbling mud pools fasziniert und die traditionellen Maori Gesänge und Tänze waren teuer aber sehenswert. Etwas suboptimal für das Konzert war das viele Wasser vom Vortrag im Ohr von Michel.

17.02 : Als eine der bekanntesten Wanderungen und weitherum empfohlen wollten wir uns vom Tongariro Crossing auch einen Eindruck verschaffen. Der Weg ist fast durchwegs dermassen ausgebaut dass zweispurig gelaufen werden kann und mit der Stolpergefahr gleich null kann man sich auch während dem Laufen auf die Aussicht konzentrieren. Es fehlt lediglich eine solide Rolltreppe um den einzigen Geröllhang der Wanderung für Strassenschuhe zu optimieren. Die technische Schwierigkeit der Wanderung sollte also kein Hindernis darstellen die tolle Vulkanlandschaft zu erkunden, die vielen Verbotsschilde dagegen schon. Parkzeitlimiten von 4h Stunden auf beiden Seiten zwingen die Wanderer einen kostenpflichtigen Shuttle zu benutzen (das Problem könnte auch mit Trailrunning gelöst werden, der Weg eignet sich perfekt dafür). Wir haben das ignoriert und dank einem frühen Start (5 Uhr, 12 Uhr zurück) hatten wir keine Probleme. Wir haben zwei Drittel des Trecks gemacht und dann wieder zurück inklusive dem schönen Gipfel des Mount Tongariro. Ein weiteres Schild wollte uns erklären, dass wir die Wanderung in der falschen Richtung machen, nur weil es so zusätzliche 300 Höhenmeter im Aufstieg zu absolvieren gibt, lächerlich. Und der Höhepunkt: Die Abzweigung vom offiziellen Weg zum Gipfel (an diesem Tag waren wir von 500 Leuten die einzigen dort oben) ist schlicht und einfach mit einem grossen roten « GO BACK ! » Schild ausgestattet. Noch lächerlicher, denn dahinter wartet ein sehr schöner weg der zum Gipfel führt. Der frühe Start liess uns diesen tollen Ort (Red Crater und Emerald Lakes sind äusserst farbenreich!) komplett anleine geniessen. Erst für den Abstieg gegen 10 Uhr erreichten uns die riesigen Horden von Wanderern, welche die Überschreitung in der « korrekten » Richtung mit Shuttle Benutzung machten. Noch nie haben wir so viele Leute auf einer Wanderung gesehen, beeindruckend und schockierend zugleich.

18.02 : Die touristisch weitherum bekannten Waitomo Caves haben uns durch die einzigartigen « Glowworms » angezogen. Es sind Larven und ihr biolumineszenter Kot leuchtet, Glowworms ist lediglich der Name fürs Marketing. Sehr schön anzusehen und ordentlich teuer. Übrigens gibt es die « glowworms » auch komplett gratis und untouristisch im Klettergebiet Paynes Ford auf der Südinsel zu sehen. Wunderschöner gratis Camping direkt am Lake Maraetai war ein gutes Beispiel, das ein self-contained Vehicle in Neuseeland nicht zwingend nötig ist.

 

19.02 : Fahrt nach Whakatane und dann gemütliches Baden und Chillen in der einsamen Bucht von Otarawairere, die in nur gerade 20 Minuten einfach zu Fuss erreichbar ist und alle Surfer und die meisten Leute am Strand von Ohope hinter sich lässt. Die Wanderung zum mittelmässigen Aussichtspunkt (Kohi Point) sollte noch eine alte Maori Festung beinhalten. Nichts davon übrig, kann man sich schenken.

20.02 : Früher Start zur kommerziellen und teuren Besichtigung der White Island, dem aktivsten Vulkan Neuseelands. Der Vulkan ragt gerade so aus dem Wasser und wird mit dem Boot erreicht. Die Wanderung direkt im Krater bietet eine bunte und einzigartige Landschaft. Die Fumarolen sind zahlreich, die Schwefelgestänke stark und die Gasmaske hilft zwar etwas zum Atmen aber der saure Regen brennt trotzdem in den Augen. Sehr eindrücklich und trotz touristischer Massenabfertigung zu empfehlen weil sehr gut organisiert. Die Fahrt mit dem Schiff zur Insel liess uns viele Delfine bewundern, die dem Boot gefolgt sind.

Zweite und kleinere Station des Tages : die Huka Falls auf dem Weg nach Süden. Sehr eindrucksvoll ist hier die Kraft des Wassers zu beobachten, sofern man den neben all den anderen Leuten auch den Wasserfall und den eindrücklichen Canyon davor zu Gesicht bekommt. Gerne würde ich Zeuge sein wenn jemand hier eine Befahrung mit dem Kajak unternimmt (soll schon vorgekommen oder versucht worden sein).

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21.02 : Ganz im Süden der Nordinsel haben wir uns für den Abstecher bzw. recht grossen Umweg zum Cape Palliser entschieden. Dass es deutlich weniger frequentiert wird liegt wohl an seiner Abgeschiedenheit und die meisten Reisenden fahren direkt nach Wellington. Wir erlebten hier einen der besten Tage in Neuseeland. Die Wanderung und Besichtigung der Putangirua Pinnacles liess uns einen fast surrealen Ort erleben. Zu unserer Freude gibt es in diesem Canyon mit seinen hunderten von Sand- und Kieseltürmen keine Warnschilder und man kann nach Lust und Laune entdecken. Dies nutzten wir um am oberen Ende des Canyons in losem Gestein heraus zu klettern anstelle des gleichen Weges wieder zurück zu gehen. Mit etwas Kletterfertigkeiten ist das gut zu meistern aber die 50 Meter danach führen durch heftiges Dickicht, das nicht nur gemein sondern richtig fies war. Jeder Meter braucht Überwindung um sich zwischen Sträuchern und Bäumen durchzudrücken, es sticht, zwickt und kratzt. Heilfroh dann auf dem Wanderweg angekommen zu sein, konnten wir via den sehr lohnenden Pinnacles Lookout zurück zum Auto gelangen. Der Parkplatz ist gleichzeitig ein idyllischer Campingplatz. Weiter ging es mit dem Auto der schönen Küste entlang zu einer Seal Kolonie. Was wir dort sahen übertraf all unsere Erwartungen. Während wir zuerst 50 männliche Tiere beobachteten, trafen wir nur 500 Meter weiter auf die Weibchen mit ihren Jungen, gesamthaft wohl weitere 200 Tiere. Ein buntes Treiben, Spielen und Plantschen und man kann das aus allernächster Nähe beobachten. So verbrachten wir gute 2 Stunden, still sitzend und staunend. Kurz vor Sonnenuntergang attackierten wir noch die legendäre Treppe zum Leuchtturm am Cape Palliser hoch. Auch dieser dritte Programmpunkt unseres Tages entpuppte sich noch als sehr interessant und wenn man hinter der Abschrankung die Felsen hochklettert hat man nicht nur Spass sondern erreicht auch den besten Punkt für Fotos.

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